Geschichte

Monte Verità

Die faszinierende Geschichte des Monte Verità begann 1900, als sich eine kleine Gruppe von Idealisten aus Nordeuropa auf der Bergkuppe über Ascona niederliess. Ihre Vision war, ein neues Leben zu beginnen im Sinne einer vollkommenen Gesellschaft, beruhend auf den Prinzipien von Freiheit, Einfachheit, Kooperationsgeist,
einer vegetarischen Diät und einer näheren Beziehung zur Natur, was auch Nudismus einschloss.

Auf dem Monte Verità folgten weitere Bewegungen, die sich auf die Psychoanalyse,
eine sexuelle Revolution und mythologischen Symbolismus konzentrierten. Die
Psychoanalyse wurde zuerst von Otto Gross, einem Befreiungstheoretiker, durch
eine Lebensvision ohne Autorität vertreten. 1933 wurden die ersten „Eranos-
Tagungen“ durchgeführt. Der Name der Tagungen wurde vom religiösen Gelehrten
Rudolf Otto der Niederländerin Olga Foebe-Kapteyn vorgeschlagen, welche die
Begründerin einer spirituellen Bewegung war, deren Interessen in Mythen,
Religionen und symbolischen Archetypen lagen. Diese Bewegung verband in Ascona
westliche und östliche Philosophien. Zur gleichen Zeit wie diese neuen kulturellen
und philosophischen Strömungen entwickelten sich neue künstlerische Tendenzen.
1910 erschuf Rudolf von Laban die Monte Verità Kunstschule, die Einführungen in
jegliche Ausdrucksmöglichkeiten anbot. Demzufolge entstand eine neue Tanz-Art,
welche den Ausdruck von physischen sowie mentalen Zuständen zum Ziel hatte.
Diese Tanz-Art wurde von Charlotte Bara vorangetrieben, mitsamt den Neuerungen,
die von Isadora Duncan einbezogen wurden. 1926 kaufte Baron Eduard von der Heydt,
ein grosser Kunstsammler, den Berg und trieb den Monte Verità zu seiner besten
künstlerischen Periode voran. Er beauftragte Emil Fahrenkamp, ein neues Hotel zu
bauen, was mehr Menschen erlaubte, im Zentrum zu leben bzw. dort vorbeizukommen.
In den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts machten zahlreiche Künstler,
Intellektuelle und Studenten Monte Verità zu ihrem kulturellen Zentrum. Zu denen,
die in diesem Gebiet Zeit verbrachten, gehörten unter vielen anderen Carl Gustav Jung,
Károly Kerényi, Erich Maria Remarque, Hermann Hesse, Adolf Portmann, Paul Klee,
Hans und Sophie Täuber Arp, Robert Schürch, Oskar Schlemmer, Charlotte Bara,
Marianne von Werefkin, El Lissitzky und Alexei Jawlensky. Dies waren die goldenen
Jahre des Monte Verità.

1956 überliess Baron von der Heydt seinen Besitz auf dem Berg dem Kanton Tessin
und eine neue Ära begann für den Monte Verità. 1989 wurde eine private Stiftung
gegründet, deren Mitglieder aus dem Kanton Tessin, dem Gemeinderat von Ascona
und der ETH Zürich bestehen. Es wurde ein Plan entwickelt, Seminare und
Kongresse internationale, kulturelle Aktivitäten zu verschiedenen Themen wie
wissenschaftliche Forschung, Literatur, Geschichte usw. auf einem akademischen
Niveau zu fördern.

 

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